Aufgrund der zunehmenden Spezialisierung im Bereich der Einzelwissenschaften droht eine Fragmentierung des Wissens vom Menschen. Insbesondere naturwissenschaftliche Disziplinen, wie z.B. die Molekularbiologie, entfernen sich teilweise deutlich von einer Gesamtperspektive auf den Menschen und sind lebensweltlich nur schwer zu vermitteln. Führt die zunehmende Spezialisierung zu einem naturalistischen Reduktionismus, droht die Gefahr, den Menschen mitunter gänzlich in seiner materialen Natur aufzulösen.
Die Vortragsreihe der „Wuppertaler Zoogespräche“ möchte einer Fragmentierung des Wissens vom Menschen entgegenwirken. Zahlreiche Disziplinen aus den Natur- sowie Geisteswissenschaften und übergreifende Forschungsfragen prägen gegenwärtig die aktuellen Debatten um die Frage, was den Menschen zum Menschen macht, deren gemeinsamer Dreh- und Angelpunkt die Anthropologie darstellt. Als Lehre vom Menschen stellt sie ein vielgestaltiges und turbulentes Forschungsfeld dar, das keineswegs mit fertigen Antworten dienen kann und doch in Suchbewegungen verschiedene Angebote macht. In der Reihe der „Wuppertaler Zoogespräche“ folgen wir diesen Suchbewegungen, die in allgemein verständlichen Vorträgen einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.
Einen besonderen Anreiz bietet die Reihe durch ihren Veranstaltungsort: Im Menschenaffenhaus des Zoologischen Gartens Wuppertal wohnen unsere nächsten Verwandten unseren anthropologischen Bestimmungsversuchen bei – Bestimmungsversuche, die immer auch Versuche der Selbstbestimmung sind. Ohne einen Vergleich, ohne einen Blick auf die Differenzen und Gemeinsamkeiten des Menschen mit seinen genetisch nächsten Verwandten kommt eine Bestimmung des Menschen nicht aus.
Der Arbeitsbereich Kulturphilosophie und Ästhetik der Bergischen Universität Wuppertal und der Zoologische Garten Wuppertal laden Sie herzlich ein, unseren gemeinsamen Suchbewegungen zu folgen.
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